Hallo Ulrich,

wie Pitje schon geschrieben hat - am besten außerhalb der "Grande Vancances".
Ich würde auch durch die Schweiz fahren (Gotthard- oder San Bernadino)

Überfahrt von Italien - Korsika Über Nacht ? ... dann ab Genua.

ich bin vor langer Zeit 2 Mal auf Kosika gewesen und kenne die Nachtüberfahrt,
aber auch die Fähren ab Livorno, La Spezia und Piombino

ich empfand die letztgenannten 3 als angenehm, es war aber tagsüber und mit einem PKW.
Wenn ich mich Recht erinnere sind wir immer mit corsica ferries gefahren.

Korsika ist eine sehr schöne Insel - sicherlich Lohnenswert!

Nur als Hinweis:
... irgendwo hatte ich einen Bericht gelesen, das Nordkap mit nem WoMo zu meiden:
scheinbar musste da ein WoMo wg eines entgegenkommenden Busses mehr als 2km rückwärts bis zur nä. Ausweichbucht fahren

Viele Grüße - an den nördl. Revier-Rand
Peter

Hallo Interessierte,

vielleicht kann ich für alle, die überlegen, mit dem Giotti nach Korsika zu reisen, ein paar Tipps geben. Am vergangenen Wochenende kamen wir von da wieder zurück.

Zuallererst: auch mit einem 7,5m Womo klappt der Urlaub, wenn man auch eher zur Seltenheit gehört. Das Bild wird von Bullis oder Kastenwagen geprägt.

Anfahrt: grob kann man sagen, von D- West bietet sich die Schweiz/ Gotthard ( oder auch Bernadino) an, von Ost würde ich wahrscheinlich über Österreich fahren. Vorteil für Womos über 3,5to, die Schweiz ist mit ihrer Schwerlastabgabe viel günstiger. Hier rechnet sich nachrechnen immer!

Wir sind hinzu in IT die Autoroute de Solail gefahren und zurück entlang der Küste und über den Bernadino, Rheintal und Bodensee. Beide Routen kosteten etwa knapp 30€ in IT, wobei die an der Küste entlang viel schlechter zu fahren ist. Egal wie und von welcher Richtung, Milano ist der Knotenpunkt.

Hafen: Wir sind ab Livorno gefahren, da wesentlich günstiger als Genua oder Savona. Das würden wir wieder so tun, da man sich mit der kürzeren Fährfahrt die Kabine sparen kann und die Fahrt nur 5,5std. Mit MOBY dauert. Hunde an Deck sind kein Problem, auch nicht im Restaurant ( Beschilderung wird durchgängig missachtet) und auch keine Maulkorbpflicht. Achtung! Auf der Fähre gibt es keine Gelegenheit für Hunde, ihr Geschäft zu verrichten. Das ist - nicht nur für die Hunde - doof ( und eine Sauerei)

Fährauffahrt: Wenn jeder so aufgeregt wäre, wie die italienischen „Einweiser“, dann würde gar nichts klappen….
Man fährt rückwärts auf die Fähre und wird - oft über einige Spuren hinweg- eingewiesen. Alles eng, aber nicht nervös machen lassen, dann klappt es auch. Wir hatten am 32er einen Fahrradträger mit dran, waren also auch 7,5m lang und auch die steile Auffahrt in Livorno ( Bastia ist wesentlich besser und der Winkel nicht so stark) hat ohne am Boden zu streifen geklappt. Vorsichtshalber habe ich die HA Luftfederung auf knapp 4 Bar erhöht.

Reisezeit: wie hier schon beschrieben, NUR ausserhalb der Hochsommermonate reisen! Im Sommer soll jeder Campingplatz bis auf den letzten Platz belegt sein. Jetzt, Anfang Juni hatten wir ca. 28 Grad tagsüber, nachts kühlte es gut ab und Campingplätze mit 150 Plätzen waren teils nur mit 5 Camper belegt. Strände waren kilometerlang menschenleer. Für uns herrlich! Siehe Bild.

Campen: Alle von uns angefahrenen Plätze waren noch nicht vorbereitet und teils enorm verschmutzt in den Waschhäusern. Wir haben immer die Toilette im Camper benutzt und nur die Dusche auf den Plätzen genutzt. Ver- und Endsorgung gibt es zuhauf und oft vorbildlich. Wasser gibt es an unzähligen Quellen aus dem Berg an der Straße und wir haben uns die ganze Zeit hiermit versorgt und dieses auch getrunken.
Die Plätze mit Versorgung kosten im Schnitt knapp 30€, ohne 20. Wir waren von 16 Nächten an 10 auf einem bezahlten Platz und an 6 Nächten frei ( es ist eigentlich verboten…) an irgendwelchen Flüssen o.ä. gestanden. Hier gab es auch mit Einheimischen null Probleme. Im Gegenteil.

Fahren: Die großen Trassen im Osten nach Bonifacio oder über das Gebirge ab Ajaccio sind auch für LKWs kein Problem. Die herrliche und legendäre Routen im Norden und Westen bis Mitte, die D81 und D80 sind ein MUSS und auch wenn man manchmal aufpassen muss, dass man die Markise nicht am Berg zurücklässt, sind diese Touren gut zu meistern. Geschwindigkeit immer Max. 40km/h, eher weniger. Der Osten überzeugt mit wenig Naturschauspiel, dafür mit schönen Stränden und ab der Mitte bis zum Süden wird die Landschaft auch eintöniger. Klare Empfehlung meinerseits ist der Norden und der Westen.

Alles in allem eine definitive Empfehlung für jeden Camper, der lieber in der Natur ist als in der Stadt und der sich nicht auf überfüllten Campingplätzen wohlfühlt ( außerhalb der Saison!).

Wir kommen wieder!

Viele Grüße Hilger